Anfängeralphabet - B C D

BARF

 

Das ist die Abkürzung für Biologisch Artgerechte Rohfütterung. Dabei bekommt der Hund nur rohes Fleisch und rohe Knochen, außerdem rohes Obst und Gemüse.

Wie bei jeder Art von Futter gibt es auch dabei Gegner und Befürworter. Hunde die nicht so viel Eiweiß vertragen können, so wie Paula, die davon hyperaktiv wird, sollten jedoch auf keinen Fall BARFen.

 

Bellen

Wenn es an der Tür klingelt, gibt es immer Aufregung. Paula muss uns bellend Bescheid geben, dass es geläutet hat. Ihr das abzugewöhnen ist uns nicht gelungen. Aber inzwischen bellt sie nur noch kurz und kommt dann freudig auf mich zugelaufen. Wieso sie das macht? Ganz einfach. Ich habe angefangen, sie für das Bellen zu loben anstatt zu schimpfen und ihr eine ganz tolle Belohnung dafür gegeben. (Ich habe für diese Situation immer fertige "Bonbons" griffbereit liegen - das sind Toilettenpapierrollen, die mit Leckerlis gefüllt sind und an beiden Enden zusammengekniffen. Die reißt sie mit Vergnügen auf.)

Nun kann ich in Ruhe zur Tür gehen, Päckchen entgegennehmen oder was auch immer. Auch Besucher, die hereingelassen werden,  sind dann nicht sofort das Interessanteste auf der Welt, sondern werden viel ruhiger begrüßt, wenn die Leckerlis aufgefuttert sind.

 

Belohnung

 

Belohnungen sind das Wichtigste bei der Erziehung von Hunden. Sie werden nämlich, genau wie wir Menschen, gerne belohnt. Wenn wir ganz ehrlich sind, müssten wir es doch zugeben, dass wir eigentlich viel öfter belohnt werden möchten, als das tatsächlich der Fall ist. Vieles würden wir auch viel schneller und besser machen, wenn eine Belohnung dafür in Sicht wäre. Die beste Belohnung für einen Hund, der gern frisst, ist natürlich Futter. Ein Hund der gern spielt, empfindet ein Ballspiel als tolle Belohnung. Und ich glaube, alle Hunde empfinden Streicheleinheiten ebenso. Paula gehört zu den „verfressenen“ Hunden. Für Futter tut sie alles. 

 

 

 

Beschäftigung

 

Ein Großpudel braucht, um ausgelastet zu sein, Beschäftigung. Das haben wir bei Paula vor allem auf Spaziergängen gemerkt. Wenn wir sie nicht zwischendurch immer wieder zu Such- und Fangspielen oder zum Balancieren auf einem Baumstamm o. ä. animieren, sucht sie sich eine eigene Beschäftigung. Sie gräbt z. B. nach Maulwürfen oder geht auf Spurensuche. Das ist für ihren Jagdtrieb förderlich aber nicht für die Bindung an den Menschen.

Leider haben wir das auch wieder erst aus Erfahrung gelernt. Wir hätten sie von Anfang an noch mehr  auf Spaziergängen fordern sollen und uns nicht so viel mit anderen Hundebesitzern unterhalten.  Das macht natürlich Spaß und muss auch mal sein, aber man sollte darüber nicht den Hund vergessen, sonst vergisst er uns auch, und das wollen wir doch gerade nicht. Ich habe es jedenfalls am liebsten, wenn Paula zwischendurch mal freiwillig zu mir kommt, um ein kleines Spielchen zu machen oder nur mal zu schauen.

Beschäftigung ist aber auch besonders wichtig an Regentagen, wo man, um ehrlich zu sein, doch nicht so lange draußen ist. Sehr schöne Anregungen dafür gibt es bei www.spass-mit-hund.de.

 

 

 

Besuch

 

Besuch empfangen und Besuche machen mit dem Hund ist kein Problem, wenn man ihn schon als Welpen daran gewöhnt. Paula lässt sich durch Besuch nicht stören, nachdem sie natürlich erst mal alle begrüßt hat. (Siehe auch Anspringen) Wichtig ist aber auch, dass der Besuch den Hund nach der Begrüßung ignoriert und ihn nicht etwa am Tisch füttert oder auf Betteln und Spielaufforderungen reagiert. Ebenso ist es, wenn man selbst Besuche macht. Anderswo legt sich Paula auch, nachdem sie alles ausgekundschaftet hat, ruhig irgendwo hin und stört nicht.

Natürlich darf der Besuch mit dem Hund spielen, aber nur, wenn er selbst das Spiel beginnt. Schlimm ist, wenn der Besuch den Hund einfach so mit Leckerlis überhäuft, weil er nett sein möchte. Das verführt zum Betteln und stört das nette Zusammensein. Inzwischen haben wir keine Scheu mehr, es den Leuten, die uns besuchen, zu sagen.

Hier noch eine kleine Geschichte: Immer wenn wir abends Besuch zum Essen einladen, sind natürlich vorher bestimmte Arbeiten notwendig, die sich meistens in der Küche abspielen. Dieser verlängerte Aufenthalt in der Küche, das Tischdecken und vielleicht auch die Erwartungshaltung unsererseits führt bei Paula dazu, dass sie, wenn alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, von einem Fenster zum anderen läuft und nach dem Besuch Ausschau hält.

 

 

 

Busfahren

 

Auch Busfahren muss im Welpenalter gelernt werden. Selbst wenn man nur selten Bus fährt, sollte man es mit dem Welpen öfter machen, damit man später keine Überraschung erlebt. Das gehört zur Umweltsozialisation, ebenso wie Fahrstuhlfahren, U-Bahnfahren, Besuche in Einkaufszentren und auf dem Hauptbahnhof. Aber man darf nicht glauben, dass es immer wieder ohne Probleme klappt, wenn der Hund es einmal ohne Stress mitgemacht hat. Die Wiederholungen sind sehr wichtig. Wir haben mit Paula größte Schwierigkeiten gehabt, sie im Welpenalter nach einer Woche Urlaub an einem ruhigen Ort wieder an den Großstadtverkehr zu gewöhnen. Sie wollte keinen Schritt mehr machen, so wie es in die Nähe einer verkehrsreichen Straße ging, wo auch die Bushaltestelle lag. Solche Angst hatte sie plötzlich.

 

 

 

Betteln

 

Auf Betteln, Jaulen, Bellen und allerlei andere Aufforderungen sollte man nie reagieren. Am besten man dreht sich um und schaut weg. Das fällt oft schwer, weil der Welpe ja soooo süß ist und so niedlich schaut. Der Hund lernt wie ein Kleinkind in solchen Situationen: Je lauter ich schreie, desto mehr bekomme ich das, was ich will. Und das möchte doch kein Hundebesitzer und auch kein Vater bzw. keine Mutter eines Kindes.

Manchmal ist es aber auch eine Frage der Entscheidung. Als Paula gerade stubenrein war und zu mir kam, fiepte und zur Tür wollte, ging ich natürlich freudig mit ihr nach draußen. Das hatte sie schnell gelernt. In allen möglichen Situationen, häufig, wenn wir gerade gemütlich beim Essen saßen, kam sie auf diese Weise an. Ich hielt es zuerst für meine Pflicht, sie dann nach draußen zu begleiten, bis ich merkte, dass es ihr nur darum ging. Irgendwann habe ich es gemerkt, habe zu ihr gesagt: „Und wenn du hier jetzt hinpinkelst, ich gehe nicht mit dir raus.“ Sie hat das natürlich nicht verstanden und noch einige Male versucht, mich „rumzukriegen“, aber auch Bellen hat nichts genützt. Also hat sie es, weil sie ja schlau ist, bald nachgelassen.

 

Ergänzung:

Wenn Hunde am Tisch betteln, ist das ebenfalls sehr lästig. Oft fängt es auch erst an, wenn sie einmal – ich will hier niemanden beschuldigen – am Tisch gefüttert worden sind. So war es auch bei Paula.

Manche sagen, der Hund dürfe sich überhaupt nicht in der Nähe des Esstisches aufhalten und man solle ihn von Anfang an auf seine Decke schicken.

Wir gehen aber sehr oft mit Paula ins Restaurant, wo sie neben bzw. unter dem Tisch liegt. So darf sie das auch zu Hause.

Wenn Paula also am Tisch gebettelt hat, wurde sie zunächst ignoriert. (Schwer genug bei den schönen bernsteinfarbenen Augen!) Falls das nichts genützt hat, bekam sie das Platz-Kommando. Blieb sie liegen, gab es eine Belohnung, falls nicht, wurde das Kommando wiederholt. Das haben wir so lange geübt, bis Paula gemerkt hat, dass sie nur etwas bekommt, wenn sie sich am Tisch hinlegt.

 

(Dabei ist es wichtig, sie nicht gleich für die Ausführung des Platz-Kommandos zu belohnen, sondern fürs Liegenbleiben. Denn sonst steht sie immer wieder auf, um sich die Belohnung fürs nächste Kommando abzuholen. Schlau!)

 

Wenn wir uns nun an den Esstisch setzen, kommt Paula inzwischen immer zu uns her, legt sich brav neben einen von uns und bleibt geduldig ohne zu betteln

während der ganzen Mahlzeit liegen. Am Ende bekommt sie aber doch noch meistens etwas. Ein braver Hund muss schließlich belohnt werden.

 

 

Camping

 

Paula ist ein richtiger Campinghund geworden. Wir machen gern Campingurlaub mit dem Wohnwagen. Um Paula daran zu gewöhnen, sind wir, als sie dreieinhalb Monate alt war, für eine Woche an die Nordsee gefahren. Sie fand von Anfang an alles ganz normal und hatte z. B. überhaupt keine Angst vor den riesigen Zeltplanen beim Vorzeltaufbau (Siehe Umweltsozialisation). Sie hat in aller Ruhe im Schatten gelegen und an ihrem Kauknochen genagt. Auch geschlafen hat sie im Wohnwagen, als wäre sie nie woanders gewesen. Später haben wir ihr ein Hundezelt ins Vorzelt gestellt, dort schläft sie in warmen Nächten ganz allein.

Camping mit einem Hund macht Riesenspaß. Und es ist gesund. Man ist nämlich noch mehr draußen an der frischen Luft als ohne Hund. Und Urlaub mit Strand und im Watt ist für Paula das Allerschönste. Da kann sie toben und spielen wie kaum an einem anderen Ort. Man muss sich allerdings um Campingplätze bemühen, auf denen Hunde erlaubt sind. Davon gibt es eine ganze Menge.

Man muss aber wissen, dass Hunde auf Campingplätzen grundsätzlich angeleint sein müssen. Paula ist immer an ihrer Schleppleine angeleint, so dass sie einen großen Radius hat und sich auf unserem Grundstück frei bewegen kann. Außerdem hat sie den ganzen Tag über am Strand unglaublich viel Bewegung, so dass sie auf dem Platz meistens sowieso liegt und sich ausruht.

 

(Zum Vergrößern bitte die Fotos anklicken.)

 

 

Cerebralallergie

 

Das ist eine Allergie, die sich nicht auf die Haut, den Magen oder den Darm, sondern auf das Gehirn auswirkt und eine Verhaltensänderung zur Folge hat, in Paulas Fall war es Hyperaktivität.

 

 

 

Clickertraining

 

Der Clicker ist ein sehr nützliches Hilfsmittel. Ich benutze ihn, um Paula ein paar Tricks beizubringen. Wer wissen möchte, wie das Ganze funktioniert und eine gute Anleitung sucht, kann bei www.spass-mit-hund.de nachlesen. Paula liebt den Clicker. Sie wird dann ganz aufgeregt. Na ja, für jeden Click gibt's ja auch eine Belohnung.

 

 

 

Decke! – Platz!


Decke! – Platz! ist ein Kommando, das wir nicht so oft brauchen, das aber in bestimmten Situationen wichtig ist. Wenn wir z. B. Gäste zum Essen haben und Paula soll nicht unter oder neben dem Tisch liegen, was sie darf, wenn wir allein sind, muss sie auf ihre Decke gehen und dort liegen bleiben. Oder wenn es an der Tür klingelt, muss sie solange auf ihrer Decke warten, bis der Besuch hereingekommen ist oder der Paketbote wieder weg ist.

Paula das Kommando beizubringen, war ganz einfach. Immer wenn ich mit ihr Tricks eingeübt habe, musste sie auf ihrer Decke warten, bis wir anfangen konnten. Da sie liebend gern Tricks einübt und vorführt, war das ein „Selbstgänger“. Die Einführung des Kommandos habe ich, genau wie das Einüben der Tricks, mit dem Clicker gemacht. Ich habe auf die Decke gezeigt und bin mit ihr dorthin gegangen. Wenn sie dort war, gab es einen Click und die Belohnung. Das Ganze haben wir so oft wiederholt, bis sie es auch aus der Entfernung konnte, ohne dass ich mitgehen musste. Wenn ich den Clicker holte, war sie ganz aufgeregt und befolgte das Kommando schon mit Vorfreude auf die Tricks.

Aber - wie immer – fangen die Schwierigkeiten erst an, wenn man das Kommando auf andere Situationen übertragen will und wenn man es nicht so oft benutzt, dass es sich einschleifen kann.

Also habe ich mit ihr wieder öfter geübt, ohne dass es mit Tricks zu tun hatte. Ich gab ihr zusätzlich das Bleib-Kommando und entfernte mich ein wenig. Wenn sie eine Weile geblieben ist, habe ich ihr ein Leckerli zugeworfen. Genauso machten wir es beim Essen. Wir ließen sie nicht mehr neben uns liegen, sondern schickten sie auf ihre Decke. Dafür bekam sie nach dem Essen immer eine leckere Belohnung, natürlich auf ihrer Decke. Und dabei ist es geblieben. So haben wir jeden Tag die Möglichkeit, das Kommando zu benutzen und sie kann es nicht wieder vergessen.

 


 

Durchfall

 

Durchfall ist leider bei Welpen nicht selten, denn sie trinken schon mal aus irgendwelchen Pfützen oder vertragen irgendetwas nicht. Weichgekochter Reis und roher, mit Schale geriebener Apfel haben bei Paula geholfen. Außerdem soll man viel zu Trinken geben, denn bei Durchfall verlieren die Kleinen viel Flüssigkeit.