Regeln für das Zusammenleben von Mensch und Hund

Damit das Zusammenleben von Mensch und Hund klappt und keiner den anderen nervt, kommt man nicht um Benimmregeln herum. Das ist wie im Zusammenleben der Menschen untereinander.

Das wissen nur leider nicht alle oder nehmen es nicht so wichtig. Sie wundern sich dann früher oder später, warum bestimmte Dinge im Miteinander von Mensch und Hund nicht funktionieren. Ich will mich selbst nicht ausnehmen.

Je früher man die Regeln einführt, desto einfacher ist es und desto weniger Stress hat man mit dem Hund.

 

1. - Paula muss ruhig abwarten, bis sie zum Futternapf gerufen wird, und darf nicht drängeln und betteln. (Das haben wir ihr schon als Welpe beigebracht.)

 

2. - Sie  muss ruhig im "Platz" abwarten, bis wir die Tür geöffnet haben, wenn es klingelt, und darf nicht wie wild bellen. (Das muss immer noch mal wieder geübt werden.)

 

3. - Sie darf Besucher wohl freundlich begrüßen, aber nicht an ihnen hochspringen. (Das hat sie inzwischen zu 99 % gelernt. Wenn allerdings jemand kommt, den sie über mehrere Wochen nicht gesehen hat, ist die Freude einfach zu groß.)

 

4. - Sie muss aufstehen, wenn sie im Weg liegt und darf uns nicht den Weg versperren. (Das macht sie schon längst freiwillig.)

 

5. - Sie darf uns nicht an der Leine voranzerren, sondern soll locker neben uns gehen. (Das müssen wir ihr immer mal wieder zeigen, weil sie es leider noch manchmal vergisst. Aber die Konsequenz beim Üben hat sich gelohnt. Es kommt nur noch selten vor.)

 

6. - Sie muss sowohl Futter als auch Spielzeug auf Anforderung herausgeben bzw. sich wegnehmen lassen, ohne zu knurren. (Das ist kein Problem.)

 

7. - Sie muss sich von einem Platz wegschicken lassen und auf einen anderen gehen, ohne ständig wiederzukommen. (Das macht sie in ihrer gewohnten Umgebung perfekt, anderswo noch nicht immer.)

 

8. - Sie muss sich ruhig verhalten, wenn sie gebürstet oder nach Zecken o. ä. untersucht wird, wenn ihr Fell geschnitten wird, wenn sie Augensalbe bekommt oder wenn ihr die Haare aus den Ohren gezupft werden. (Das kann sie schon von klein auf.)

 

9. - Sie muss ruhig abwarten, bis sie zum Spaziergang angeleint wird, und darf nicht wie wild im Korridor hin und herlaufen. (Da ist sie inzwischen sehr geduldig und wartet im "Platz".)

 

10. - Sie muss ruhig abwarten, bis wir aus der Haustür gehen, und darf nicht wild voranpreschen. (Das macht sie richtig gut.)

 

11. - Sie soll auf Kommando zu uns kommen und nicht einfach weglaufen, wann es ihr passt. (Das klappt noch nicht hundertprozentig. Es gibt manchmal eben noch zu große Versuchungen. Im Normalfall ist es jedoch kein Problem mehr.)

 

12. - Sie soll auch abwarten, bis wir ein Kommando wieder auflösen, und darf nicht einfach selbst entscheiden, wann sie es tut. (Wie war das noch? Der Wassermann-Hund nimmt seinem Menschen gern Entscheidungen ab. Daran muss es wohl liegen!!!!!!! - oder vielleicht doch an der mangelnden Konsequenz?)

 

Diese 12 Regeln sind glaube ich die wichtigsten, wobei ich die beiden letzten nicht ohne Absicht an den Schluss gestellt habe. Denn die beiden habe ich am Anfang nicht ernst genug genommen und sie nicht konsequent genug umgesetzt. Das spüre ich bis heute.

 

Aber es gibt auch Regeln für die Menschen, die mit Hunden zusammenleben.

 

1. - Der Hund braucht Bewegung, also müssen wir regelmäßig mit ihm spazieren gehen. Auch Hundesport kann nicht schaden.

 

2. - Der Hund braucht geistige Auslastung, also müssen wir uns mit ihm beschäftigen.

 

3. - Der Hund braucht Rituale, also müssen wir ihm ein geregeltes Leben ermöglichen.

 

4. - Der Hund braucht Kontakte zu Artgenossen, also müssen wir sie ihm verschaffen.

 

5. - Der Hund braucht eine klare und eindeutige Ansprache, damit er uns versteht.

 

6. - Der Hund braucht sichere Menschen - also gute "Rudelführer" -, um selbst ruhig und gelassen zu bleiben.

 

7. - Der Hund braucht ruhige und geduldige Menschen, die ihm die Chance geben, alles in Ruhe zu lernen bzw. sich etwas falsch Gelerntes wieder abzugewöhnen.

 

Auch wir sind nicht perfekt, und deshalb müssen wir bei Punkt 6 und 7 zugeben, dass wir das immer wieder üben müssen.