Besuch in der Seniorenwohnanlage

Neulich traf ich eine 84-jährige Dame in Staufen, als ich dort mit Paula spazierenging. Wir kamen ins Gespräch, und sie erzählte mir, dass sie jetzt im Seniorenwohnheim lebe und dass sie früher auch einen Hund gehabt habe. Sie verstand sich gleich sehr gut mit Paula, und ich dachte mir, dass wir sie dort doch einmal mit einem Besuch überraschen könnten.

Also nahm ich Kontakt mit der Leiterin des Wohnheims auf. Sie war sofort begeistert von der Idee mit den Hundebesuchen.

Bei unserem ersten Besuch wurden wir schon am Eingang von zwei Damen mit den Worten: "Ah, da kommt Paula!" begrüßt. Sie führten uns dann auch sogleich zum Aufenthaltsraum, wo der Kaffeetisch bereits gedeckt war. (Paula war sehr interessiert an dem Kuchen, der auf einem Servierwagen stand. Gut, dass sie noch an der Leine war.)

 

Als der Servierwagen leer und weggeschoben war, konnten wir mit der Vorstellung  beginnen. Paula lag zunächst ganz artig auf ihrer Decke, und ich konnte viele interessierte Fragen der Bewohner beantworten. Einige hatten auch früher selbst einen Hund gehabt.

 

Paula war ein bisschen aufgeregt, aber sie machte alles ganz brav. Zwischendurch war sie allerdings immer wieder ein wenig abgelenkt, denn es fielen doch ab und zu mal - ganz unabsichtlich! -  Kuchenkrümel auf den Boden, die sie sich unbedingt holen musste. Eine Dame hatte sogar sehr viel von ihrem Schoko-Muffin für Paula aufbewahrt. Da hatte ich es doch nicht ganz so leicht, sie wieder zur "Arbeit" zu rufen.

 

Paula erntete immer sehr viel Beifall für ihre Tricks, besonders als sie mir die Socke auszog oder mir nach einem lauten "Hatschi" ein Taschentuch brachte. Aber auch für ihre Tanzschritte "Wave", "Home" und "Walk" wurde sie bewundert. Bei "Walk" geht sie im Gleichschritt zwischen meinen Beinen. Das haben wir erst vor ein paar Tagen geübt, genau wie das Socken-Ausziehen.

 

Nach ca. einer Stunde merkte man ihr aber doch an, dass sie sich weniger konzentrierte. Auch wenn sie zwischendurch immer wieder eine Besuchsrunde bei den Senioren machte. - Der einzige Herr in der Runde hatte es ihr besonders angetan: er wurde ständig abgeschleckt, obwohl er Paula nicht mit Kuchen bestochen hatte. Und dabei hatte sie ihn zunächst recht kritisch gesehen und sogar ein bisschen angebellt, weil er mit zwei langen Stöcken hereinkam und nicht, wie die meisten, mit einem Rollator.

 

Unser erster Besuch bei den Senioren war ein voller Erfolg. Wir haben uns sehr wohl dort gefühlt. Paula sah man es die ganze Zeit am Schwanzwedeln an.



 Blick auf die Staufener Burg (www.badische-seiten.de)