Therapiehund oder Besuchshund?

Der Bericht ist entnommen aus:

Von Jana Kämpfer

(Ausschnitte)

 

Grundsätzlich muss man zwischen Therapie- und Besuchshund unterscheiden:

 

Ein Therapiehund wird dabei gezielt in einer herkömmlichen Behandlung wie unter anderem Psychotherapie, Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, Heilpädagogik eingesetzt.

 

Ein "Besuchshund" dagegen geht mit seinem sozial-engagierten Besitzer (Besuchsdienstler) regelmässig in verschiedene Einrichtungen wie Senioren-, Kinderheime oder Kliniken, um Bewohner oder Patienten zu besuchen.* Dabei werden keine therapeutischen Anwendungen eingesetzt, sondern Spielen, Knuddeln, Bürsten, Spazierengehen und Gespräche mit dem Hund.

 

Bei beiden tiergestützten Aktivitäten finden aber ähnliche "therapeutische Effekte" wie Blutdrucknormalisierung, erhöhte Endorphineproduktion, allgemeine Antriebssteigerung, Förderung der motorischen und geistigen Fähigkeiten, Auseinandersetzung über das Medium "Hund" mit der Umwelt, Strukturierung des Wochenablaufes, Erlernen neuer Kommunikationsformen, Stressabbau, Ablenkung von Schmerzen, Erlernen von sozialem Verhalten, Erleben von unverfänglichen Körperkontakt statt.

 

Durch den Kontakt mit einem Hund kann der erkrankte / behinderte Mensch oder Heimbewohner neue Impulse erfahren. Dies bedeutet für den betroffenen Menschen oft eine immense Motivationssteigerung, um sich mehr mit der Umwelt und mit sich selbst auseinanderzusetzen. Dabei wirkt der Hund durch seinen Anblick, den Körperkontakt, der Kommunikation und der Interaktion fördernd auf den Menschen. Dieses Phänomen ist der Schlüssel für den Erfolg eines tiergestützten-therapeutischen Einsatzes oder eines Hundebesuchsprogrammes.

 

Der Hund ist als "therapeutisches Medium" besonders geeignet, da er einfühlsam, anpassungsfähig ist, sucht Kontakt, kann durch Mimik und Körpersprache kommunizieren, geniesst gemeinsame Aktivitäten mit den Menschen, fordert zur Kontaktaufnahme auf.

 


© bei der Autorin 8/ 2001

*Anmerkung: Heute ist es üblich, dass Besuchshundeteams auch in Schulen und Kindergärten gehen.